Als Ende 2008 bekannt wurde, dass ein Landwirt bei Klein
Heide im Landkreis Lüchow-Dannenberg eine Stallanlage für mehr als 5.000
Schweine plante, gründete sich die "Bürgerinitiative gegen Schweinefabrik
bei Klein Heide". Mit einem
Flyer und Infoständen informierte die
BI im folgenden Jahr die Bevölkerung über das konkrete Vorhaben, über die
zunehmende Industrialisierung der Landwirtschaft und die Bedingungen und
Folgen der industriellen Tierhaltung:
- Ethisch nicht vertretbare tierquälerische Haltungsformen ohne
Rücksicht auf die natürlichen Bedürfnisse der Tiere,
- Umweltschäden, z.B. erhöhte Nitrat-Werte in Boden und Grundwasser
durch Überdüngung mit Gülle, Verdrängung und Artensterben bei Tieren und
Pflanzen, Rodung riesiger Regenwaldflächen für Soja-Anbau,
- Gesundheitliche Gefahren, z.B. Atemwegserkrankungen und Allergien
bei Anwohnern durch keimbelastete Stäube, Medikamentenrückstände in der
Nahrungskette,
- Minderung von Lebensqualität in den Dörfern und von
Erholungsmöglichkeiten in naturnahen Landschaften, Demontage der
touristischen Entwicklung, Wertverlust beim Wohneigentum,
- Zerstörung kleinerer und mittlerer landwirtschaftlicher Betriebe
durch Wachstumsausrichtung von Lebensmittelindustrie und Agrarpolitik,
- Vergrößerung von Hunger und Armut in Drittweltländern durch den
Anbau von Soja-Futtermitteln, Zerstörung der dortigen Märkte durch
europäische Exporte von Überschüssen zu Dumpingpreisen.
Es wurden fast 1.600 Unterschriften gegen die Errichtung der Anlage
gesammelt und dem Landrat übergeben. Unter Mitwirkung der BI veranstaltete
der Rat der Stadt Dannenberg eine mehrstündige
öffentliche Informations- und
Diskussionsrunde, die letztlich in eine vom Rat verabschiedete
Resolution
gegen industrielle Tierhaltung mündete.
Aufgrund der Proteste signalisierte der Landwirt in einem Zeitungsinterview,
seine Pläne nicht realisieren zu wollen. Die BI gab sich daraufhin den
neuen, allgemeineren Namen "Initiative gegen Tierfabriken" und
engagierte sich in Zusammenarbeit mit Gleichgesinnten weiter gegen den Trend
zur industriellen Tierhaltung, vor allem in der Hühnermast.
Anfang 2010 wurde dann doch der Bauantrag für die Anlage gestellt, das
Genehmigungsverfahren läuft noch (siehe "Aktuelles").
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