Leserbriefe der
vom 06.05.2009
Betrifft: geplanter Bau einer Hähnchenmastanlage in Schnega
Im Gewerbegebiet Schnega ist eine Hähnchenmastanlage
geplant: 39 500 Hähnchen, nach etwa fünf Wochen schlachtreif, siebenmaliger
Umschlag im Jahr - jährlich 296 500 Hähnchen, ein Quadratmeter Lebensraum
für rund 25 Hähnchen. Hähnchen, denen das Sättigungsgefühl abgezüchtet und
schnelles Muskelwachstum angezüchtet worden ist. Ein Ungleichgewicht
zwischen Körpermasse und Skelett und Kreislauf entsteht.
Folge: Tiere werden krank und leiden. Hühner sind Laufvögel mit großem Bedürfnis, sich zu bewegen, dieses Bedürfnis kann nicht abgerufen werden. Eine weitere körperliche und psychische Belastung. Auch wenn Hühner sich in einer Gruppe wohl fühlen - 40000 Hähnchen auf engem Raum ist Dauerstress für die Tiere. Der Krankheitsdruck durch die nicht artgerechte Haltung ist hoch, damit auch der Einsatz von Medikamenten mit entsprechenden Auswirkungen auf die Fleischqualität. Die Haltung der Tiere ist Tierquälerei. Der Lebensraum der Hähnchen pro Quadratmeter wird nicht ausgedrückt mit der Anzahl der Individuen, sondern in Kilogramm Schlachtgewicht, ein Ausdruck dafür, wie verachtend diese Tiere gesehen werden, nicht als Lebewesen wie wir Menschen mit Körperwärme, Blut, Herz und Lunge, mit Verdauungs-, Ausscheidungs-, Sinnesorganen oder mit einem Nervensystem. Lebewesen werden hier allein gesehen als Dinge, die Profit bringen. Die Nordelbische Evangelisch-lutherische Kirche sagt bezogen auf die Massentierhaltung, »...dass es dringend an der Zeit ist, Achtung vor der Würde von Tieren in ihrer Eigenart auszuüben». Die Bischofskonferenz der EKD fordert einen »verantwortlichen Umgang mit den Tieren durch eine ihre Art und ihren Bedürfnissen entsprechenden Ernährung, Pflege und Unterbringung.» So gesehen, brauchen sich die Menschen, die sich für eine artgerechte Tierhaltung einsetzen, im Raum Schnega und anderswo keine Sorgen zu machen - eigentlich. Bürgermeister und Mandatsträger des Gemeinderates Schnega, die der Christlich-Demokratischen Union angehören, werden in ihrer christlichen Verantwortung den Mitgeschöpfen gegenüber sicherlich alles dafür tun, dass die Hähnchenmastanlage nicht gebaut wird, betont doch auch Frau Merkel die christlichen Werte ihrer Partei (EJZ vom 5. Mai). Wir werden sehen. Hermann Klepper, |
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