Leserbriefe der

vom 05.02.2010

»Es wird bewusst polarisiert und verallgemeinert»

Betrifft: Artikel »Hähnchenmaststall noch nicht genehmigt» (EJZ vom 1. Februar)

Bündnis 90/Die Grünen und leider auch die AbL nehmen bewusst in Kauf, dass die Bevölkerung gespalten wird, gewachsene Dorfstrukturen dauerhaft gestört werden. Die Landwirtschaft wird von ihnen in Klassen eingeteilt frei nach dem Motto: guter Bauer, böser Bauer.

Es wird in Kauf genommen, dass durch einseitige dilettantische Meinungsbildung ein Bild erzeugt wird, welches fern der Wirklichkeit liegt. Es wird öffentlich von großen Verschwörungstheorien der Agrarindustrie und des Bauernverbandes gesprochen. Die Bevölkerung wird bewusst einseitig und falsch informiert.

Die Grünen und die AbL werfen mit Begriffen wie Massentierhaltung, Agrarfabriken etc. nur so um sich und erlauben sich zu definieren, was Massentierhaltung und somit automatisch Tierquälerei ist und was nicht. Und da gibt's erhebliche Unterschiede. 300 Sauen, konventionell gehalten, sind da sehr wohl Massentierhaltung, 300 Sauen, ökologisch gehalten, aber noch lange nicht. Da geht's gar nicht wirklich um Tiergerechtheit, sondern um Ideologie.

Nur ein Beispiel: Zehn Hühner im Schuppen hinter der Garage gefüttert, mit den Essenresten vom Mittagessen sind angeblich tiergerechter gehalten als 10000 Hühner in einem modernen Klimastall mit optimierter, auf ihren tatsächlichen Bedarf angepasster Fütterung.

In Schnega sowie an vielen anderen Orten auch geht es den Anwohner tatsächlich hauptsächlich um Geruchs- und Lärmbelästigungen, es wird nur bewusst versucht, von diesen profanen Argumenten abzulenken. Stattdessen wird weltmännisch argumentiert, dass so ein Hähnchenmaststall für die Landwirte der sichere wirtschaftliche Ruin ist. Es wird behauptet, dass Hähnchenmastställe mitverantwortlich sind für den Niedergang der Landwirtschaft in der Dritten Welt. Unerwähnt bleibt natürlich, dass der wahre Grund für das Scheitern der Dritte-Welt-Politik mehr in der Entwicklungshilfe und Spendermentalität der westlichen Staaten zu suchen ist, worauf auch der Friedensnobelpreisträger M. Yunus hingewiesen hat. Es hört sich natürlich dramatischer an, wenn ich den Landwirt vor Ort für den Niedergang der Dritten Welt mitverantwortlich machen kann.

Danke dafür, liebe AbL und Grüne! Es wird damit argumentiert, dass Hähnchen den Regenwald abholzen, weil ja das Futter dafür fast ausschließlich aus Übersee kommt. Unerwähnt bleibt natürlich, dass bis zu 60 % der Hähnchenfütterung aus reinem Weizen besteht. Und zumindest Wiesenhof verbietet seinen Landwirten den Einsatz von genverändertem Sojaschrot, womit ein weiteres Argument der AbL widerlegt ist.

Ein weiteres Argument dieser Weltverbesserer-Fraktion ist die Zerstörung von Arbeitsplätzen und landwirtschaftlichen Betrieben durch die Errichtungen solcher angeblichen Agrarfabriken, unerwähnt bleibt, dass mit jeden Hähnchenmaststall vier Arbeitsplätze entstehen. Es wird bewusst polarisiert und verallgemeinert, um objektive Aufklärung geht es weder AbL noch Grünen.

Christian Schulz, Jabel,

Christian Carmienke,

Dannenberg

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