Landesverband Niedersachsen

vom 30.11.2009

Bündnis Nordost-Niedersachsen gegen Agrarfabriken

Für die Landkreise Lüchow-Dannenberg, Lüneburg und Uelzen hat sich ein „Bündnis gegen Agrarfabriken und für eine artgerechte Nutztierhaltung“ gegründet. In der vergangenen Woche trafen sich zu einer konstituierenden Arbeitssitzung in Uelzen 30 Vertreter der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), des Deutschen Tierschutzbundes, der Umweltverbände BUND und Nabu, des Ökolandbauverbands GÄA, der Grünen und der Bürgerinitiativen Schnega/Lüchow Dannenberg. Anlass zur Gründung dieses Netzwerkes, waren die Ausweisung Ostniedersachsens durch Landesregierung und Bauernverband als „Ausweichregion“ für die Hähnchen-Massentierhaltung und die Anträge für immer mehr Mega-Schweineställe.

„Lebewesen sind keine Gegenstände“ betonten insbesondere die Vertreter des Tierschutzes und stellten die Verantwortung von Landwirten und Verbrauchern bei der Haltung von Tieren und beim Konsum von weniger und besserem Fleisch in den Mittelpunkt. Vertreter des Umweltverbände verwiesen auf die anstehenden Umwelt- und Klimaziele und die derzeit unebfriedigende Gesetzeslage, bei der auch Agrarindustrielle im Außenbereich der Gemeinden bauen dürften und so durch Auschöpfung der Immissionsgrenzen spätere Stallbauten von Landwirten verhinderten.

Auch die Folgen von Agrarfabriken mit mehr als 2.000 Mastschweinen oder 30.000 Hähnchen für Gesundheit, Dörfer, Luftkurorte, Kur- und Tourismusbranche wurden kritisiert, ebenso die drastisch zunehmende Überproduktion von Hähnchen- und Schweinefleisch, woraus sinkende Erzeugereinkommen und subventionierte Exporte folgten. Andererseits führe eine klare Deklaration der Haltungsbedingungen auf den Packungen zu einem veränderten Einkaufsverhalten und zu neuen Chancen für Landwirte, wie der Aufschwung der bäuerlichen Legehennenhaltung nach dem Verbot der Käfighaltung beweise.

Das Netzwerk will unter dem Motto „Bauernhöfe statt Agrarfabriken“ die unmittelbar betroffenen Bürgerinnen und Bürger bei berechtigten Einsprüchen gegen Großställe unterstützen und Informationsveranstaltungen und Anhörungen organisieren. Verbraucher sollen durch Flugblätter informiert, Metzger über gemeinsame Einkaufslisten zur Aufnahme von artgerecht erzeugtem Fleisch in ihr Sortiment angeregt werden. „Auch Kirchen, Regionalinitiativen und Tourismusverbände“, so Eckehard Niemann als einer der Sprecher des Bündnisses, „sollten sich noch deutlicher dieses Themas annehmen“. Das Netzwerk, das seit September auch auf Bundesebene besteht, soll nun in weiteren Landkreisen aufgebaut werden.

 

Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V.
Landesverband Niedersachsen - Pressesprecher :
Eckehard Niemann,
Varendorferstr.24, 29553 Bienenbüttel
T: 0151 - 11 20 16 34,
eckehard.niemann(ät)freenet.de


zurück zur Homepage