vom 04.12.2010

»Wachstum nicht negativ»

Landwirtschaftsministerin Grotelüschen beim Martini-Essen der CDU Dannenberg

dm Dannenberg. Für Astrid Grotelüschen ist es »moderne Tierhaltung», das, was viele Menschen als Massentierhaltung ablehnen. Die niedersächsische CDU-Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung, die selbst als Prokuristin einer der größten deutschen Mastputenbrütereien in Ahlhorn ihren Lebensunterhalt verdiente, argumentierte am Donnerstag beim Martini-Essen des CDU-Ortsverbandes Dannenberg im Schützenhaus, dass es nicht definiert sei, bei welcher Größe Masse beginne.

Zudem versicherte die 45-Jährige im vollbesetzten Wintergarten der Gaststätte, dass Masse nichts mit mangelnder Qualität zu tun habe: »Größenwachstum ist nicht negativ.» Allerdings lehnten viele Bürger solche Großställe ab, wobei meist unsachlich und emotional diskutiert werde.

»Diesen Konflikt müssen wir aushalten», betonte die seit April amtierende Ministerin angesichts »verstärkter Akzeptanzprobleme». Wenn Landwirtschaft eine Zukunft haben solle, dann »müssen wir den Dialog mit den Bürgern führen» und mit ihnen reden, bevor sie aus der Zeitung erführen, dass in ihrer Umgebung ein Maststall geplant sei. »Wir müssen die Bilder in den Köpfen korrigieren», forderte die Ministerin, die die Bedeutung der Tierproduktion für Niedersachsen unterstrich. Das Bundesland sei zudem der größte Veredelungsstandort. Die Landwirtschaft sei insbesondere für den ländlichen Raum wichtig, um dort die Lebensqualität zu erhalten, bekräftigte Astrid Grotelüschen: »Die Landwirte verdienen Wertschätzung.» Auch die Biogasproduktion und der damit einhergehende Maisanbau seien Herausforderungen für die Landwirtschaft und hätten sich für viele Landwirte zu einem lukrativen Standbein entwickelt. Mittlerweile existierten rund 900 Biogasanlagen zwischen Elbe und Ems mit einer Nennleistung von 460 Megawatt, was einem mittelgroßen Kohlekraftwerk entspreche. Derzeit wüchsen auf rund zehn Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche Energiepflanzen, fast ausschließlich Mais. In sieben niedersächsischen Kreisen habe sich der Maisanbau extrem entwickelt, räumte Astrid Grotelüschen ein. Ziel der Landesregierung sei es, die Biogasproduktion moderat auszubauen. Die Anbaufläche von Energiepflanzen solle dabei aber nicht auf mehr als 15 Prozent der gesamten Nutzfläche steigen, informierte die Ministerin. Übrigens ein Wert, der in Lüchow-Dannenberg in diesem Jahr schon erreicht worden ist. Zudem fordert Grotelüschen, dass das Potenzial anderer möglicher Energiepflanzen besser genutzt werde.

Die CDU-Ministerin sprach sich dagegen aus, ökologischen Landbau und konventionelle Landwirtschaft gegeneinander auszuspielen. Allerdings liege der Anteil des ökologischen Anbaus im kleinen einstelligen Prozentbereich der Gesamtproduktion: »Die Zahlen sagen alles.» Der Markt im Biobereich berge dennoch Chancen, deshalb begleite das Ministerium diesen Bereich durch Beratung, Förderung und Forschung. Lüchow-Dannenberg liege mit 90 solcher Betriebe und einem Anteil von zwölf Prozent aller landwirtschaftlichen Höfe herausragend an der Spitze in Niedersachsen.

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