vom 07.04.2010

Hähnchenmast „eine Option"

Adolf Tebel: Tierbestände relativ gering

dm Lüchow. Die Bilderbuchvorstellung, die viele Menschen von der Landwirtschaft hätten, passe oft nicht mit dem aktuellen Bild einer zukunftsorientierten Landwirtschaft mit Investitionen in Stallanlagen zusammen. Das stellt der Vorsitzende des Bauernverbandes Nordostniedersachsen (BVNON), Adolf Tebel, in der Diskussion um die im Landkreis geplanten Hähnchenmastställe fest. Tebel räumt ein, dass sich in der Bevölkerung die Angst vor solchen Anlagen verstärke. Zudem müsse man eine „zunehmende Entfremdung" der Menschen im ländlichen Raum von der Landwirtschaft registrieren.

Der BVNON-Vorsitzende wirbt um Verständnis für die wirtschaftlichen Zwänge der Bauern auch in der hiesigen Region. Täglich stünden die Landwirte vor der Entscheidung, wie sie ihre Betriebe bei den gegenwärtigen Rahmenbedingungen am besten ausrichten und entwickeln. Dabei sei nicht entscheidend, welche Größte ein Betrieb habe beziehungsweise-anstrebe oder- in welche Produktionsrichtung der Betrieb investieren möchte. Es gelte für alle Landwirte in allen Bereichen der gleiche Grundsatz: Es müsse Käufer für das erzeugte Produkt geben. Für Tebel ist die Investition in einen Hähnchenmaststall genauso „eine Option" wie die Investition in Biolegehennenhaltung, in die erneuerbaren Energien, in Schweine- oder in Rinderhaltung.

Der BVNON-Vorsitzende betont, dass bei allen Baumaßnahme rechtliche Bestimmungen einzuhalten seien, Baugesetze regelten die Grenzen der Zumutbarkeit für die Anwohner.
Wenn ein ansässiger Landwirt mit seiner Familie bereit ist zu investieren und damit auch das volle Risiko dafür zu tragen, sollte diesem Betrieb nicht verwehrt werden, sich so auf die Zukunft einzustellen.

Adolf Tebel betont, dass die Tierbestände im hiesigen Landkreis im Vergleich zu anderen Regionen relativ gering seien. Der Bauernverband rechne nicht damit, dass in Lüchow-Dannenberg und den Nachbarkreisen besonders viele Hähnchenmastställe gebauten werden, wenn die umstrittene Großschlachterei in Wietze bei Celle gebaut wird.

Für den Bauernverband Nordostniedersachsen sei der Begriff bäuerliche Landwirtschaft nicht an der Größte eines Betriebes oder an der Zahl der Stallplätze festzumachen. Entscheidend sei vielmehr, ob eine landwirtschaftliche Familie oder Kooperation von Landwirten bereit ist, das unternehmerische Risiko für den Betrieb zu tragen und eine Investition selbst zu finanzieren. Wenn nicht, griffen Investoren von außen darauf zu. Das könne und wolle der BVNON nicht zulassen. Vielmehr verdienten die Landwirte und ihre Familien Anerkennung, die mit dem Blick nach vorn in die Zukunft investieren und die. Wertschöpfung und die Arbeitsplätze im ländlichen Raum beließen.

Adolf Tebel ist sich sicher, dass Landwirte immer daran interessiert seien, dass es ihren Tieren gut gehe und sie ohne Stress gehalten würden. Alles andere würde zu einer Leistungsminderung und Verlusten führen und zu zusätzlichen Kosten für den Tierarzt.

 

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