vom 07.05.2010

»Wir fühlen uns diskriminiert»

Initiative gegen Tiermast: Keine Stand-Erlaubnis auf dem Markt

dm Wustrow. Fast alle Wustrower Vereine, Organisationen, Gruppen und Institutionen dürfen sich auf dem Wustrower Markt der Begegnungen am morgigen Sonnabend präsentieren - mit einer Ausnahme: die Initiative gegen industrielle Tierhaltung (IgiT). Das Organisationsteam der Stadt um die stellvertretende Bürgermeisterin Andrea Heilemann (Bunte Liste Wustrow) bestätigt, dass die Initiative gegen einen bei Teplingen geplanten Hähnchenmaststall keinen Stand beim Markt der Begegnungen aufbauen darf: »Wir haben im Organisationsteam entschieden, eine solche Diskussion auf dem Markt der Begegnungen nicht zuzulassen.

»Diese Entscheidung habe nichts mit ihrer persönlichen Meinung zu tun, betont Heilemann. Der Markt sei nicht die richtige Plattform, seinen Besuchern solle ein netter Nachmittag geboten werden. Die Kirchengemeinde hat Landwirt Wilfried Greve, der bei Teplingen den Hähnchenmaststall errichten will, dagegen als Gesprächsgast zur Talkrunde eingeladen. Auch über das Thema Hähnchenmaststall solle dann gesprochen werden, informiert Moderator Thomas Albrecht vom Kirchenvorstand. Allerdings sei keine Pro- und Contra-Diskussion geplant. Vielmehr sollen die zwischenmenschlichen Aspekte des Konflikts um das umstrittene Projekt zur Sprache kommen.

»Wir fühlen uns diskriminiert und ausgegrenzt», schreiben Reinhard Jeberien und Olaf Kröger vom IgiT-Vorstand nach der Absage an die Stadt Wustrow. Sie kritisieren, dass dem Teplinger Landwirt während des Marktes die Gelegenheit gegeben werde, sein Vorhaben positiv darzustellen. »Auch wir sind Wustrow», finden Kröger und Jeberien, immerhin gehörten der Initiative inzwischen 60 Mitglieder an. Man habe lediglich die eigenen Ziele vorstellen wollen, und zwar unabhängig von der Teilnahme des Landwirts, betont Reinhard Jeberien. Es sei nicht geplant, das Gespräch zu stören.

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