MDR

vom 14.03.2010

Ermittlungen unmöglich

Ursache für Gülle-Havarie weiter unklar

Nach dem Gülle-Unfall in einer Schweinemastanlage in Großkayna im Saalekreis ist die Ursache noch immer unklar. Wie Polizei und Landratsamt am Montag mitteilten, kann das betroffene Gelände noch immer nicht betreten werden. Noch immer sei die Feuerwehr im Einsatz, um die ausgelaufenen 14.000 Kubikmeter Gülle aufzunehmen und Schäden von der Umwelt abzuwenden. Vor Mitte der Woche sei nicht mit einem Ergebnis zu rechnen. Als mögliche Unfallursachen kämen ein technischer Defekt oder menschliches Versagen infrage. Ein Anschlag könne weitestgehend ausgeschlossen werden.


Schweinezuchtanlage Großkayna

Zwei bis drei Quadratkilometer überschwemmt

Am Sonntag waren in einer Biogasanlage auf dem Gelände des Schweinezuchtbetriebes ein Behälter zerstört und ein weiterer beschädigt worden. Zuvor gab es vermutlich eine Explosion oder Verpuffung. Der stinkende Dünger breitete sich anschließend auf einer Fläche von zwei bis drei Quadratkilometern in der Umgebung aus. Das entspricht in etwa einer Fläche von 300 bis 400 Fußballfeldern. Zur Höhe des Sachschadens konnte die Polizei noch keine Angaben machen.
Grüne fordern Konsequenzen

Als Reaktion auf den Vorfall haben die Grünen im Saalekreis gefordert, die geplante Mastanlage am Geiseltalsee bei Mücheln abzulehnen. Kreisvorsitzender Andreas Löhne sagte am Montag, das Unglück zeige, dass Massentierhaltung mit Tourismus, wie er am Geiseltalsee erwartet wird, unvereinbar ist. Die Grünen sehen jetzt Landesagrar- und Umweltminister Hermann Otto Aeikens in der Pflicht. Auch ohne Biogasanlage und mit noch so hohen Sicherheitsstandards könnten Havarien bei Anlagen dieser Größe nie ausgeschlossen werden.

Bezugsquelle:

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http://www.mdr.de/sachsen-anhalt/7166505.html


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