Leserbriefe der

vom 21.05.2010

Doch noch politische Debatte

Betrifft: Markt der Begegnung in Wustrow

Es sollte ein gesamtgesellschaftliches Ereignis werden, der Markt der Begegnung. Die Chance, die Vielseitigkeit Wustrows aufzuzeigen mit all seinen Facetten des friedlichen Engagements in verschiedenen Sparten, wurde leider verpasst. Ohne sich vorher über deren Absichten der Art der Präsentation zu erkundigen, wurde die Bürgerinitiative IgiT von der Veranstaltung ausgeschlossen.

Mit der Begründung, es solle ein friedlicher Nachmittag werden, wurde der Initiative, mit inzwischen über 60 Mitgliedern aus Wustrow und Umgebung, ein nicht friedlicher Auftritt auf einer solchen Veranstaltung unterstellt.

Wir wollen keine politischen Auftritte auf dem Markt der Begegnung haben, war der Tenor des Organisationsteams, mit der Folge, dass sowohl der »Kurve» als auch der Theatergruppe mit ihrer gesellschaftskritischen Aufführung ein Maulkorb verpasst wurde und diese am Markt nicht teilnahmen. Einzig der »Eine-Welt-Laden» war mit politischer Aussage vertreten. Die Veranstaltung drohte zu einem Kaffeekränzchen zu verkümmern.

Doch Dank des couragierten Auftretens des Kirchenvorstandes wurde das nicht politische Engagement des Orga-Teams ad absurdum geführt. Im Rahmen eines Podiumsinterviews wurde einem Teplinger Landwirt die Gelegenheit gegeben, sich einseitig zu seinen Zielen bezüglich einer Hähnchenmastanlage zu äußern.

Befragt nach den Schwierigkeiten im Vorfeld, weckte der Landwirt mit seinen Worten Assoziationen, die Parallelen zum Dritten Reich aufzeigten. Er fühle sich so behandelt wie eine besondere Bevölkerungsschicht zu Kriegszeiten (Zitat). Die daraus resultierenden lauten Zwischenrufe führten doch noch zu einer politischen Debatte. Demokratie ist für mich und die IgiT das friedliche Miteinander mit der Freiheit aller, ihre Meinung auszudrücken, ohne ausgegrenzt zu werden. Das Thema industrielle Tierproduktion (Definition Rothkötter) bewegt viele Menschen in Wustrow und Umgebung, wie die Ratsresolution in Dannenberg und die Kreisresolution beweisen.

In diesem Sinne freuen wir uns auf den nächsten Markt der Begegnung und widmen uns nun wieder dem Tier-, Umwelt- und Verbraucherschutz.

Olaf Kröger,
Wustrow

 

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