Leserbriefe der

vom 22.05.2010

Bewusste Politisierung

Betrifft: Leserbrief »Markt der Begegnungen soll unpolitisch sein» von M. Schöning und R. Meyer (EJZ vom 15. Mai)

Allein die Tatsache, dass W. Greve aus Teplingen die Gelegenheit bekam, sich bei der Talkrunde mit seinem Hähnchenmast-Projekt darzustellen, bedeutet eine ganz bewusste Politisierung. Beabsichtigt war damit, die öffentliche Meinungsbildung einseitig zu forcieren.

Kritische Gegner sollten außen vor bleiben. Das ist eine schlechte Politik, denn es widerspricht unserem Demokratie-Verständnis. Dass sich die Initiative gegen industrielle Tierhaltung Wustrow nicht mundtot machen ließ und im Zuhörer-Raum zu Wort meldete, ist nur recht und billig. Wenngleich die IgiT dafür als Störenfried gebrandmarkt wurde.

Es wäre eine Schande gewesen, wenn sich hier niemand kritisch geäußert hätte. Wer ist denn nun für das vorhersehbare Debakel zuständig, die Kirche oder die Organisatoren der Veranstaltung?

Wenn Herr Greve behauptet, den Tieren gehe es in der Massentierhaltung gut und dem Unternehmer müsse doch in seinem eigenen Interesse logischerweise daran gelegen sein, dass es den Tieren gut gehe, so empfinde ich das als blanken Hohn. Diese Aussage enthält eine billige Floskel, die sich immer dann anwenden lässt, wenn man sich aus einem Missstand herausreden will. Im Übrigen müssten strenge Vorschriften und Auflagen eingehalten werden. Nicht alles, was erlaubt ist, ist ethisch vertretbar! Dafür gibt es tagtäglich genügend Beispiele.

Es ist Tierquälerei, wenn die quälgezüchteten XXL-Hühner unter anderem am Ende ihres kurzen erbärmlichen 33-tägigen Lebens sich vor lauter Fleischmasse und Enge nicht mehr bewegen können; so weit sie nicht vorher an Herzversagen krepieren. Die heutigen, auffallend fleischigen XXL-Grillhähnchen bleiben mir im Hals stecken.

Wie wäre es mit Weidefleisch aus artgerechter Tierhaltung vom Bauernhof?

Ilse Rebling,
Lomitz

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