• Sind es die Betriebsgröße und der Umfang des Maschinenparks?
• Ist es die Bereitwilligkeit, genmanipuliertes Saatgut einzusetzen und Naturprozesse durch Chemie zu kontrollieren?
• Ist es das Bestreben, industrieähnliche, ausschließlich am Gewinn orientierte Produktionsmethoden auch auf die Tierhaltung zu übertragen?
• Oder sind nicht vielleicht solche Betriebe moderner zu nennen, die die Ökologie in die Planung einbeziehen, die Klasse statt Masse produzieren und heute schon an ihre Enkel denken?

Je nachdem, wie man moderne Landwirtschaft definiert, in welchem Umfang man auch die Langzeitfolgen einbezieht, könnte man sie wahlweise als Fluch oder Segen bezeichnen. Ob allerdings die CDU-Veranstaltung zu einem ausgewogenen Urteil beitragen kann, ist eher unwahrscheinlich, hat doch Frau Bertholdes-Sandrock lauter ausgewiesene Befürworter der industriellen Tierhaltung aufs Podium geladen. Aber lernfähig ist im Prinzip jeder, und vielleicht wurden ja doch einige der folgenden Fragen aufgegriffen: - Kann es betriebswirtschaftlich sinnvoll sein, wenn ein Bauer sich von einem einzigen Konzern abhängig macht? - Kann es sinnvoll sein, noch mehr Fleisch zu erzeugen, obwohl die Welternährungslage und die nationale Gesundheitsvorsorge das Gegenteil nahelegen? - Kann es sinnvoll sein, durch Turbomast noch mehr CO2 und Ammoniak zu produzieren, obwohl die angestrebten Höchstwerte schon längst überschritten sind? - Kann es verantwortet werden, dass bei knapper werdenden Wasservorräten immer mehr Wasser für die Fleischproduktion abgezweigt beziehungsweise durch Schadstoffeintrag verdorben wird? Der CDU-Veranstaltung waren auf jeden Fall zahlreiche kritische und aufmerksame Zuhörer und Fragensteller zu wünschen!

Johann E.
P. Strauß, Leisten