Leserbriefe der

vom 21.05.2010

Igitt - widerwärtiges Vorgehen

Betrifft: Artikel »Er hat uns mit Nazis verglichen» (EJZ vom 10. Mai)

Es ist schon erschreckend, welchen Umgang man in diesem Landkreis miteinander pflegt und wie das Ganze dann hinterher interpretiert wird. Die neuesten Vorkommnisse rund um den geplanten Hähnchenmaststall beweisen dies mal wieder eindrucksvoll.

Ein selbstständiger Landwirt, der das tun will, was Tausende vor ihm getan haben und auch nach ihm noch etliche tun werden, und zwar in die Tierhaltung investieren, wird aufs Schärfste angegriffen, beleidigt und diskriminiert. Solange, bis er den Druck nicht mehr erträgt und selbst einen härteren Ton anschlägt. Jetzt ist das Ziel erreicht, jetzt hat man endgültig etwas in der Hand, um ihn endgültig fertigzumachen. Über das, was er selbst bis dato ertragen musste, wird kaum ein Wort verloren. Die Rollen der Guten und die der Bösen scheinen klar verteilt.

Dieser Vorfall ist beispielhaft für die gesamte Diskussion. Eine Diskussion, in der es nicht um Sachlichkeit und Tatsachen geht, sondern um Ideologien und die dementsprechend nur Gut und Böse, Schwarz und Weiß kennt. Es ist schon erstaunlich, was ein Mensch in diesem Landkreis alles aushalten muss, nur damit er seinen Lebensunterhalt verdienen kann. Ich finde den Namen der IgiT-Initiative schon passig gewählt, denn es ist wahrlich ein Igitt, was durch meinen Kopf geht, wenn ich deren Vorgehensweise beobachte und ihre Argumente höre.

Da war nach ihrer Gründung in der EJZ zu lesen, man wolle in die Schulen gehen, um die Kinder aufzuklären. Das ewig alte Spiel, Kinder zu instrumentalisieren, weil diese es noch nicht besser wissen können, ist für meine Begriffe schon ein widerwärtiges Vorgehen. Daher habe ich keine Scheu, Vergleiche zu anderen ideologisch verbohrten Gruppen oder zur vergangenen deutschen Geschichte zu ziehen. Wie etwa zu Evolutionsgegnern in den USA oder den DDR-Agitatoren der 1950er-Jahre, welche schon damals die Bauern zu ihrem »Glück» in die industrielle Landwirtschaft der LPGen »freiwillig» bewegen sollten und Flucht und Selbstmord billigend in Kauf genommen haben. Es ist offenbar so, als ob auch heute diese selbst ernannten Retter der bäuerlichen Landwirtschaft erst dann zufrieden sind, wenn die Landwirte ihre Höfe aufgeben oder gar den schlimmeren Ausweg wählen, nur um sie zur Umkehr in eine biologische Glückseligkeit zu bewegen.

Wer die gleichen verachtenswerten Methoden an den Tag legt, wie Vertreter vergangener Generationen, braucht sich nicht zu echauffieren, wenn er mit diesen gleich gesetzt wird.

Olaf Henke,
Bösel

Bezugsquelle:

Amtliches Kreisblatt Lüchow-Dannenberg
Verlag und Druck:
Druck- und Verlagsgesellschaft Köhring & Co.
Wallstraße 22-24,
29439 Lüchow

Telefon: (05841) 127 - 0
Redaktion:
Tel.: (05841) 127 160
Fax:: (05841) 127 380
Anzeigen und Verlag:
Tel.: (05841) 127 150
Fax: (05841) 127 350

http://www.ejz.de


zurück zur Homepage